Tod von Kaiser Franz I. Stephan von Lothringen
Völlig unerwartet verstarb am Abend des 18. August 1765 der Kaiser an einem Schlaganfall
oder Herzinfarkt. Das Wetter in Innsbruck war sehr schwül, vermutlich durch einen
Föhnsturm aufgepeitscht. Während einer Theateraufführung im Zuge der Feierlichkeiten
der Hochzeit Leopolds fühlte er sich nicht wohl und ging über den Fröhlichgang, einen
Verbindungsgang zur Hofburg im Bereich des Wappenturms (heute ist hier der Ausgang
von der Hofgasse zur Hofkirche) in die Hofburg zurück. Joseph, sein ältester Sohn,
folgt ihm. Der Kaiser brach in einem Dienerzimmer zusammen und verstarb. Die Hochzeit
Leopolds wurde vom Tod des Vaters überschattet.
Der Verlust ihres geliebten Franzl traf Maria Theresia schwer. Sie trug den Rest
ihres Lebens schwarze Trauerkleidung und ließ das Sterbezimmer zu einer Kapelle umbauen.
Der Verstorbene wurde im mit schwarzem Tuch ausgekleideten Riesensaal aufgebahrt
und nach einer Woche auf einem Wagen nach Hall, von dort den Inn abwärts bis Passau
und weiter auf der Donau nach Wien gebracht. In Hall erinnert die Lendkapelle an
die Einschiffung. Dort liegt er mit seiner Gattin in der Kaisergruft. Wie bei den
Habsburgern üblich, wurden das Herz und die Eingeweide entnommen. Die Herzen vieler
Habsburger sind in der Herzgruft der Augustinerkirche bestattet, die Eingeweide in
der Gruft des Stephansdoms - das trifft auch auf Franz Stephan zu. Maria Theresia
folgte ihm mit ihren Bediensteten und dem Hofstaat auf 19 Schiffen. Zum ewigen Gedenken
an Franz Stephan gründete sie in Innsbruck das Adelige Damenstift, das noch heute
besteht.
Notiz auf einem Zettel Maria Theresias
„Mein glücklicher ehestand war 29 jahr, 6 monat, 6 täge. Umb die nämliche Stunde,
als ihme die Hand gegeben, ist er mir plötzlich entrissen woden, macht also jahre
29, monat 334, wochen 1540, täge 10.781, stunden 258.744. So viele Paternoster, Ave,
Requiem, Gloriapatria zu beten oder soviel Almosen geben.“