Die Pocken oder Blattern - Geißel der Menschheit
Bei den Pocken oder Blattern handelt es sich um eine Infektionskrankheit, die durch
Tröpfcheninfektion bzw. durch Husten übertragen wird. Im 18. Jh. zählte diese Krankheit
zu den gefährlichsten Seuchen, die Pocken waren die vielleicht schwerste Volkskrankheit.
Schätzungsweise starb jedes neunte Kind daran, bevor es das zehnte Lebensjahr erreichte.
Betrachtet man die Familie Maria Theresias, so starben drei Kinder an den Pocken:
Erzherzogin Maria Josepha, Erzherzogin Johanna Gabriela und Erzherzog Karl Joseph.
Auch Isabella von Parma und Maria Josepha von Bayern, die beiden Ehefrauen von Kaiser
Joseph II., fielen der Krankheit zum Opfer.
Maria Theresia erkrankte selbst daran, wurde jedoch wieder gesund. Erherzogin Maria
Elisabeth überlebte, doch blieb ihr Gesicht durch tiefe Narben entstellt.
Die Pocken bedeuteten nicht unbedingt den Tod, brachten aber schwere körperliche
Schädigungen. Dazu gehörten Erblinden, Lähmungen, Taubheit und Veränderungen des
Rückenmarks. Auf der Haut entstanden zunächst blassrote, juckende Flecken, die sich
dann zu Knötchen und Pusteln entwickelten. Es konnte auch zu schweren Blutungen der
Haut, der Schleimhäute und verschiedener Organe kommen, was meist zum Tod führte.
Maria Theresia nahm den Kampf gegen die Seuche auf und führte die Pockenimpfung ein.
Schon gleich zu Beginn wurden vier Kaiserkinder geeimpft.