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Klassizismus (ca. 1770 bis ca. 1820)

Unter Klassizismus versteht man jene Stilepoche, die auf den Barock und das Belvedere - Schloss Schönbrunn (Wien)Rokoko folgt und ähnliche Merkmale wie die Renaissance aufweist. Eingeführt wurde der Klassizismus in Österreich unter Kaiser Joseph II. im Sinne einer Abkehr von den übertriebenen und bewegten Formen des Barock. Der Kaiser war stark vom Gedankengut der Aufklärung beeinflusst: Das menschliche Handeln soll von der Vernunft anstatt von der Religion geleitet werden. Dieser Glaube an die menschliche Vernunft kann auch das Leben des Individuums sowie die Gesellschaft verändern. Es geht dabei auch um die Befreiung aus alten Traditionen. Die Wissenschaften sollen den Weg dazu bereiten, vor allem die Naturwissenschaften, wobei Natur als Wegweiser dienen soll. In der Religion wird Toleranz gegenüber anderen Glaubensrichtungen gefordert. Bürgerliche Rechte sowie allgemein Menschenrechte werden ins Zentrum gerückt.

Triumphpforte in InnsbruckAbgelöst wurde der Klassizismus um 1815 durch die romantische Strömung des Biedermeier.

Die Architektur ist gekennzeichnet durch Strenge, Geradlinigkeit, Nüchternheit, Abkehr von den räumlich bewegten Teilen. Zahlreiche Bauwerke weisen klare kubische Formen auf und bestehen aus zusammengesetzten Einzelteilen. Diese wirken oft flächig und kulissenhaft. Vorbild ist wie im Barock die griechisch-römische Antike. In Parkanlagen werden gerne antike Ruinen nachgebaut.

Klare Darstellungen und Formen bei Personen und Gegenständen sind in der Malerei vorhanden. Es gibt wenig Tiefenwirkung, räumliche Darstellungen wirken oft sehr kulissenhaft. Die Farben sind einfach und klar.

Strenge Formen, antike Vorbilder und Nüchternheit in der Darstellung sind auch bei der Plastik zu erkennen.