© Anton Prock 2013 - Impressum


Das höfische Porträt








Maria Ludovica - Gattin von Erzherzog Leopold (Hofburg Innsbruck, BHÖ, Foto: A. Prock)Schon in der Antike legten die Herrscher großen Wert auf die Darstellung ihrer Person, wobei besonders die Verehrung der römischen Kaiser im Vordergrund stand. Damals bedeutete die Verehrung des Kaiserbildnisses zugleich auch die Verehrung des Kaisers. Durch das Bild war der Kaiser überall im Reich präsent. Die Kaiser des Heiligen Römischen Reiches sahen sich als Nachfolger der antiken römischen Herrscher.

In der abendländischen Kunstgeschichte treten die ersten Porträts im 14. Jh. auf. Die große Zeit der Porträtkunst ist jedoch die Epoche des Barock, verbunden mit Prunk und Pomp. Die prächtig gekleideten Fürsten treten oft als antike Gottheit oder Herkules auf. Das Volk soll seinen Herrscher erkennen, ihn ehrfürchtig betrachten, untertänig und gehorsam sein. Vor allem im Absolutismus waren Zeremonien und machtvolles Auftreten als politische Propaganda üblich. Durch den herrschaftlichen Luxus konnte sich der Herrscher gegenüber den Untertanen legitimieren. Somit kann durch das Porträt die Allgegenwart des Herrschers in seinem gesamten Herrschaftsgebiet gewährleistet werden.

In der Sphäre des Herrschers verschmelzen weltliche Macht und göttlicher Auftrag zum Regieren. Durch Bilder soll die eigene Dynastie visuell gestärkt werden. Im Austausch von Bildnissen zeigt sich auch der Wille, an anderen Höfen präsent zu sein. Gerade für Verlobungen und Hochzeiten wurden unter den verschiedenen Fürstenhöfen Porträts der Brautleute, die sich oft erst bei der Hochzeit zum ersten Mal sahen, ausgetauscht.

Herzog Albert von Sachsen Teschen - Ehemann von Maria Christine (Hofburg Innsbruck, BHÖ, Foto: A. Prock)Porträts sollen aber nicht nur den lebenden Herrscher visuell bei den Untertanten verankern, sondern schon verstorbene Personen nicht vergessen lassen. Gerade in der Zeit des Barock wurde Geschichte als Ablauf großer Ereignisse und Taten von berühmten Personen angesehen. An diese Herrscher, Feldherrn etc. erinnern noch die aufgeschriebenen Taten, Bauwerke, Wappen, Rüstungen, Grabdenmäler, Kunstwerke etc., aber vor allem Porträts - der Ruhm muss über Lebzeiten hinaus verlängert werden. Herrscherfamilien wie die Habsburger  konnten sich über die Erinnerung an die Bedeutung ihrer Vorfahren Legitimationsgrundlagen verschaffen.

Es tritt immer wieder die Frage auf, ob es bei einem Herrscherporträt vor allem um die reale oder um eine idealisierte Darstellung der Person geht. Grundsätzlich will die herrschende Person Ansehen, Würde, Macht, Kompetenz und Einfluss ausstrahlen, auch wenn sie von Natur aus dazu nicht beschaffen ist. Der Künstler kann somit Fehler der Natur beim Aussehen verschleiern und Positives hervorheben. Es war für den Künstler oft nicht leicht, schließlich musste der Dargestellte zufrieden sein. Oft wurde nicht das wirkliche Aussehen verlangt, sondern dessen Umformung in Idealbilder.

Herrscherporträts sind eine wichtige Quelle für die Geschichte. Einerseits erfährt man vieles über das möglichst reale Aussehen der Person, aber auch über Kleidung, Haartracht, Schuhe, Kronen (als Symbole der Herrschaftsgebiete), Szepter, Möbel, Hobbys, Besitz (Ausblick auf Landschaft und Schlösser) etc.









Kaiser Maximilian I. (Hofkirche Innsbruck, Foto: A. Prock)

Wer sich in seinem Leben kein Gedächtnis macht, der hat auch nach seinem Tod kein Gedächtnis und desselben Menschen wird mit dem Glockenton vergessen.

(Kaiser Maximilian I.)

Porträts erzählen Geschichten.

Anhand von fünf Porträts wird dies nun aufgezeigt.

Bitte das jeweilige Porträt anklicken.


Franz Stephan von Lothringen
(Kunsthistorisches Museum, Schloss Ambras, Innsbruck, Foto: A. Prock)



Die kaiserliche Familie mit 9 Kindern

(Hofburg Innsbruck, BHÖ, Foto: A. Prock)


Franz Stephan von Lothringen als Kaiser des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation (Hofburg Innsbruck, BHÖ, Foto: A. Prock)



Erzherzogin Maria Anna - Tochter Maria Theresias (Hofburg Innsbruck, BHÖ, Foto: A. Prock)


Marie Therese - Großherzogin der Toskana - Tochter von Kaiser Leopold II. und der Maria Ludovica (Hofburg Innsbruck, BHÖ, Foto: A. Prock)

Kaiser Franz I. Stephan von Lothringen im Krönungsornat (Hofburg Innsbruck, BHÖ, Foto: A. Prock) Die kaiserliche Familie und neun Kinder (Hofburg Innsbruck, BHÖ, Foto: A. Prock) Franz Stephan von Lothringen (Kunsthistorisches Museum, Schloss Ambras, Innsbruck, Foto: A. Prock) Erzherzogin Maria Anna (Hofburg Innsbruck, BHÖ, Foto: A. Prock) Marie Therese - Großherzogin der Toskana (Hofburg Innsbruck, BHÖ, Foto: A. Prock)