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Das Porträt - Arten und Entwicklung

Maria Theresia mit ihrer Familie (Kunsthistorisches Museum, Schloss Ambras, Innsbruck, Foto: A. Prock)

Ein Porträt ist die erkennbare Darstellung einer Person oder mehrerer Personen in Form von einem Gemälde, einer Fotografie, einer Plastik oder einer anderen künstlerischen Darstellung.


Neben der körperlichen Ähnlichkeit soll nach Möglichkeit auch die Persönlichkeit der abgebildeten Person zum Ausdruck kommen. Grundsätzlich geht es in erster Linie um die Darstellung des Gesichts. Ein Porträt soll den Dargestellten vertreten und sein Andenken über den Tod hinaus sichern.



Die frühesten Porträts waren meist dem Ahnen- oder Totenkult zugehörig und wurden in Äypten als Totenmaske, Sitz- oder Standbilder sowie Büsten etwa im 3. Jahrtausend v. Chr. geschaffen. Porträts im eigentlichen Sinn entstanden erst in der griechisch-römischen Antike. Die frühen griechischen Porträts (6. Jh. v. Chr.) zeigen eine eher idealisierte Menschendarstellung.

Die Römer stellten den Menschen real in seiner Vergänglichkeit dar. Vom 5. bis zum 2. Jh. v. Chr. entwickelte sich das Porträt aus der Totenmaske. In Ägypten entstanden um 50 n. Chr. Mumienporträts als Grabbeigaben.



Kardinal Andreas und Markgraf Karl von Burgau - Söhne von Erzherzog Ferdinand II. und der Philippine Welser (Kunsthistorisches Museum, Schloss Ambras, Innsbruck, Foto: A. Prock)Die Malerei des 15. Jh. kannte das Porträt nur als Brustbild. Die Bilder sind meist klein, in einem engen Bildausschnitt konzentriert sich der Maler auf das Wesentliche, die charakteristischen und unverwechselbaren physiognomischen Züge des Porträtierten.  Dreivierteldarstellungen herrschen vor.


Die Entstehung verbindlicher Typen des höfischen Porträts findet im Wesentlichen in der 1. H. des 16. Jh. statt. Es betrifft vor allem die Regierungszeit Kaiser Karls V. Niederländische, italienische und deutsche Künstler malen Kaiser Karls V. und andere wichtige Herrscher.


Ab ca. 1530 beginnt als große Neuerung die Darstellung der lebensgroßen, ganzen Figur. Der Dargestellte tritt dem Betrachter nicht nur in ganzer Figur, sondern auch in voller Lebensgröße gegenüber.