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Stuck des Barock und Rokoko in Tirol
Stuck ist eine Mischung aus Gips, Sand, Kalk und Wasser, wobei jeder Künstler seine
eigenen Rezepte zur Mischung hatte. Gips bindet sehr schnell ab, weshalb verschiedene
Verzögerungsmittel verwendet werden: Leimwasser, Milch, gegärter Traubensaft, Bier,
Wein Zucker.
Die ersten Putzschichten wurden mit verschiedenen Arten von Tierhaaren (Reh- oder Kälberhaar), mit Hanf, Stroh und Schilf verstärkt, auch mit Holzstöpsel, Metallnägeln und Eisendraht. Zur Stütze wurde eine Holz- oder Metallarmierung in steilem Winkel zur Wand verankert und dann in den Rücken der entsprechenden Figur eingesetzt. Holzstücke von ungefähr 12 mm Stärke hielten Arme und Beine. Finger und kleine Zierstücke setzte man auf Draht oder auf Stücke aus Hanfseil.
Ornamentformen: Für sich oft wiederholende Formen verwendete man ein spiegelbildlich
geschnitztes Holzmodel. Diese Form seifte man ab oder schmierte sie ein, um das Anhaften
des Gipses zu vermeiden. Halbflüssiger Gips wurde in die Form gegossen, die sofort
an die Decke kam und dort durch Abstützen vom Gerüst aus gehalten wurde, bis der
Gips gebunden war. Dann nahm man das Model ab.
"Press-Stuck": Stuckmörtel wurde auf die Wand aufgetragen, dann wurde ein "Pressmodel" aus Hartholz gegen den Stuckmörtel gedrückt, solange er noch weich war. Das kam etwa bei oft wiederholten Motiven vor: Eierstableisten, Blätter für Girlanden etc.
Geschickte Künstler modellierten den Stuck frei an der Wand.
Wessobrunner Stuck
Der meiste Stuck in den Tiroler Kirchen gehört zur Wessobrunner Schule. Die Wessobrunner
Stukkateure erhielten ihr Ausbildung in der Benediktinerabtei Wessobrunn in Oberbayern.
„Schule“ ist allerdings nicht im Sinne einer festen zunftmäßigen Ordnung mit geregelter
Ausbildung zu verstehen. Diese Künstler - bisher sind mehr als 600 namentlich bekannt
- beeinflussten im 17./18. Jh. die Stuckkunst in Süddeutschland maßgeblich und dominierten
sie teilweise sogar. Die herausragendsten Vertreter sind die Gebrüder Zimmermann,
die über mehrere Generationen tätigen Schmuzer und die Feuchtmayer. Einige Wessobrunner
arbeiteten auch als Baumeister, wie etwa Johann und Joseph Schmuzer oder Dominikus
Zimmermann.
Einige Beispiele von Wessobrunner Stuck in Tirol: Basilika Wilten, Dom zu Innsbruck, Pfarrkirche Götzens, Stiftskirchen in Stams und Fiecht, Pfarrkirche Rattenberg, Helblinghaus Innsbruck, Notburgakirche Eben etc.
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