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Die Mode der Frauen
Grundsätzlich wurde die Mode im 18. Jh. von Frankreich beeinflusst. Maria Theresia
lockerte die Kleidungsvorschriften, der Einfluss des strengen spanischen Hofzeremoniells
nahm am Wiener Hof stark ab. Die Kleidung wurde allgemein leichter und lockerer,
es herrschten weiche Pastelltöne vor.
Die höfische Feskleidung der Frau bestand generell aus dem Manteau (Mantel), der sich wiederum aus dem Oberteil (Mieder) und dem Rock (Reifrock) zusammensetzte. Unter dem Mieder trugen die Frauen ein Korsett. War der Rock vorne offen, befand sich darunter sichtbar ein Unterrock, die sogennannte Jupe. Dazu kamen Umhänge, Schals, Tücher, Hüte, Schmuck und Schuhe. Im Rokoko werden helle Farben bevorzugt, die Kleidung war mit Rüschen, Spitzen, Stoffblumen, Stickereien u. a. kostbar verziert.
Perücken waren im Rokoko nicht mehr in Mode, jedoch puderten sich die Frauen ihre Haare. Haarfülle trat erst ab ca. 1760 auf. Es gab dann hoch aufgesteckte Rokokofrisuren, auf die um 1785 Hüte und Hauben gesetzt wurden.
Das Korsett konnte durch Bänder eng zusammengeschnürt werden und war in der Mitte
durch ein Blankscheit aus Eisen, Blei oder Holz verstärkt. Gingen die Damen am Abend
aus, begann man mit dem Schnüren meist schon am Morgen, damit am Abend der Taillenumfang
von rund 30 cm erreicht wurde. Mädchen wurden häufig schon im zarten Kindesalter
in Korsagen geschnürt, damit sie als Erwachsene mit dem Idealmaß übereinstimmten.
Besonders problematisch war das Korsett bei schwangeren Frauen, nicht selten kam
es zu Fehlgeburten. Junge Mädchen trugen den Schnürverschluss meist auf dem Rücken,
Frauen eher auf der Seite. Das Korsett war auch mit Ärmeln versehen und damit sichtbarer
Teil der Oberbekleidung. Trotz der gesundheitsschädigenden Auswirkungen blieb das
Korsett Teil der Mode. Allerdings hatte das Korsett auch eine den Rumpf stützenden
Funktion, was bei der oft schweren Kleidung und den langen Hofzeremonien notwendig
war.
Gerne zeigten die Damen auch Dekolletés. Aus dem Rand des Dekolletés quoll der spitzenbesetzte Hemdensaum. Manchmal zierte den Hals ein kleines, dreieckiges Tuch aus schwarzer oder farbiger Seide mit bestickten Rändern.
Das Mieder passte sich dem Korsett genau an und wurde in der Taille zusammengehalten. Meist wurde es von einem reich verzierten eingesetzten Bruststück geschmückt. Es diente auch zur Befestigung der Röcke. Am Mieder konnte auch eine Schleppe angeheftet sein.
Die Ärmel des Korsetts oder Mieders endeten meist in Höhe des Ellenbogens in einer Manschette, aus der die Spitzenmanschetten des Hemdärmels hervorquellen.
Um 1715 trat am französischen Hof der Reifrock auf. Als Stoff wurden meist Seide
und Samt verwendet. Er bestand aus 7-8 mit Wachstuch verbundenen eisernen oder hölzernen
Reifen, die beim Gehen ein Knarren oder Kreischen verursachten, weshalb der Reifrock
als „Kreischerin“ bezeichnet wurde. Im 18. Jh. bestanden die Reifen aus Fischbein
und waren mit Stoff verbunden. Bis ca. 1725 herrschte die Kegelform vor, dann folgte
die Kuppelform und von ca. 1745-1786 die ovale Form, die vorne und hinten abgeflacht
war. Die Damen konnten durch Türen nur noch seitlich durchgehen und hatten auch große
Probleme beim Ein- und Aussteigen bei Kutschen. Die Hüften wurden mit zusätzlichen
Polstern ausgestattet, die Reifröcke reichten oft bis zu den Ellenbogen. Beim Gehen
begann der Reifrock zu schwingen, dadurch waren die Füße und auch der Ansatz der
Beine und der mit Spitzen besetzte Unterrock sichtbar. Damit war ein gewisser erotischer
Effekt verbunden. Reifröcke konnten am Saum rund 5 m Stoff messen. Unterhosen, außer
wollene für ältere Frauen, war nicht üblich.
Der vordere Teil des Reifrocks konnte in Form eines Dreiecks offen sein, dann schaute der darunterliegende Unterrock (Jupe) hervor, der jedoch mit Spitzen, Mustern, Schleifen etc. verziert war. Der Rock konnte aber auch ganz geschlossen sein, dann sah man den Unterrock nicht.
Die Schuhe waren vorne meist spitz und bestanden aus Seide, Damast oder Samt. Sie konnten aufwändig verziert und hochgeschlossen sein.
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