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Orden - weltliche Auszeichnungen
Orden und Ehrenzeichen werden von staatlichen oder staatlich autorisierten Stellen als Belohnung für geleistete Dienste oder vorbildliches Verhalten verliehen. Es geht dabei auch um die Sicherung der Loyalität der auszuzeichnenden Person. Ordensverleihungen erfolgen meist öffentlich und in einem sehr feierlichen Rahmen.
Verdienstorden gehen auf die christlichen und weltlichen Ritterorden des Hochmittelalters zurück. Die Aufnahme in einen Ritterorden setzte meist adelige Geburt voraus oder war mit der Erhebung in den Adelsstand verbunden. Orden und Ehrenzeichen werden öffentlich und mit Stolz getragen. In verschiedenen Staaten entstanden im 17. und 18. Jh. Haus- oder Hoforden. Zu den bedeutendsten weltlichen Ordensgemeinschaften gehören der englische Hosenbandorden in England, der burgundische Orden vom Goldenen Vlies und der dänische Elefantenorden.
Zur Zeit Maria Theresias sind vor allem der Orden vom Goldenen Vlies sowie die von ihr gestifteten St. Stephans-Orden und der Maria-Theresien-Orden zu nennen.
Militär-Maria-Theresien-Orden
Es handelt sich dabei um einen Militärorden für hervorragende Verdienste im Krieg. Maria Theresia stiftete ihn am 18. Juni 1757, am Tag der Schlacht von Kolin. Bis zum Ende der Habsburgermonarchie war dieser Orden die höchste Tapferkeitsauszeichnung Österreichs. Bei der Verleihung kam es nicht auf Rang, Religion oder Abkunft an. Demjenigen wurde der Orden verliehen, der im Krieg aus eigener Initiative eine erfolgreiche Entscheidung getroffen hat, die den Verlauf des Krieges bzw. einer Schlacht entscheidend beeinflusst hat. Der Orden wurde allerdings auch verliehen, wenn ein Erfolg durch bewusstes Missachten eines Befehls erreicht wurde. Wer diesen Orden verliehen bekam, der wurde hoffähig und in den erblichen Adels- bzw. Ritterstand erhoben.
St.-Stephans-Orden
Der Königlich-ungarische St.-Stephans-Orden, ein ziviler Orden, wurde von Maria Theresia als Gegenstück zum Militär-Maria-Theresien-Orden 1764, am Tag der Krönung ihres ältesten Sohnes Joseph II. zum römisch-deutschen König, eingeführt. Bis 1944 war dies der ranghöchste ungarische Zivilverdienstorden. Das ganzfigurige Porträt von Kaiser Joseph II. im Riesensaal der Innsbrucker Hofburg zeigt den Monarchen in der Ordenskleidung, einem grünem Samtmantel mit karmesinroter Taftfütterung und Hermelinbesatz, einem ebenfalls karmesinroten Hut mit Hermelinbesatz, geschmückt mit Reihenfedern in einer rot-grünen Agraffe - bitte zur Ansicht auf das linke Bild klicken. Dazu gehörte ein Unterkleid aus rotem Samt, bestickt mit Gold. Dargestellt ist auf dem Orden das ungarische Wappen (grüner Dreiberg mit goldener Krone und weißem - silbernem - Patriarchenkreuz bzw. Doppelkreuz).
Orden vom Goldenen Vlies
1430 gründete Herzog Philipp der Gute von Burgund, Großvater von Maria von Burgund, diesen Orden. Einerseits ging es dabei um die Förderung der Ehre Gottes und der heiligen Maria sowie der Idee eines Kreuzzugs gegen die Osmanen, anderseits um die prunkvolle Hofhaltung Burgunds und den Gehorsam der einzelnen Fürsten gegenüber dem Herzog von Burgund.
Durch die Hochzeit Kaiser Maximilians I. mit Maria von Burgund gelangte der Orden an die Habsburger und wurde ihr wichtigster Orden.
Das Ordenszeichen besteht aus einem Widderfell mit einem blauemaillieren Feuerstein. Der Widder geht auf die griechische Jason-Sage zurück. In der Abbildung links ist der Widder zu sehen - bitte Foto anklicken.
Die Jason-Sage
Das goldene Fell eines Widders, ein Geschenk des Hermes, trägt die
Geschwister Phrixos und Helle vor den Nachstellungen ihrer Schwiegermutter Ino durch
die Lüfte nach Kolchis. Während Helle über dem Meer abstürzt (nach ihr ist der Hellespont
benannt), gelangt Phrixos unversehrt nach Kolchis, wo er den Widder dem Zeus opfert.
Das Vlies des goldenen Widders schenkt er dem dortigen König Aietes. Die Argonauten,
die großen Helden der Griechen, ziehen unter der Führung Iasons aus, um dieses Vlies
nach Griechenland zurückzuholen. Herzog Philipp berief sich auf diese Sage.
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