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Musik zur Zeit Maria Theresias

Fresko in der Kapelle von Schloss Rotholz (Foto: A. Prock)In der Musik bezeichnet man die Zeit von 1600-1750 (Todesjahr von Johann Sebastian Bach) als Barock. Die Epoche davor nennt man Renaissance, nach dem Barock folgt die Klassik.


Das Wort „Barock“ kommt vom portugiesischen „barocco“ und bedeutet „unregelmäßig, ungleichmäßig, schief“, was die Musik zu dieser Zeit kennzeichnet, denn diese galt um 1600 als schwülstig, holprig, unnatürlich und schwierig.


In der Musik hat sich um 1600 viel geändert, was zum Teil bis in die heutige Zeit weiterwirkt:



Zwei der berühmtesten Barockkomponisten sind im gleichen Jahre - 1685 - geboren: Johann Sebastian Bach (gestorben 1750) und Georg Friedrich Händel (gestorben 1759). Als der erste bedeutende Opernkomponist gilt Claudio Monteverdi. Auch Antonio Vivaldi, Georg Philipp Telemann und Jean-Baptiste Lully dürften nicht unerwähnt bleiben.



Musikalische Gattungen des Barock


Als Vokalmusik („vocalis“ = singend) bezeichnet man Musikwerke, in denen entweder solistisch oder im Chor gesungen wird.


Oper

In der Barockzeit entwickelte sich die Oper als neue Gattung. Die Künstler wollten damit nach antikem Vorbild Theater mit Musik verbinden, um Gefühle (sogenannte Affekte) wie Liebe, Leidenschaft und Schmerz, noch stärker ausdrücken zu können. Aufträge für Opern kamen vom Adel und der Kirche. Die Oper beginnt immer mit einer festlichen Ouvertüre, einem Orchestervorspiel, in der das Publikum auf die nachfolgende Oper eingestimmt werden sollte. Die Handlung dieser Opern war größtenteils der griechischen Mythologie (Sagenwelt) entnommen. Die Handlung wurde in den sogenannten Rezitativen, ein von Instrumenten begleiteter Sprechgeseang, aufgeführt. Auf das Rezitativ folgte meist eine Arie, die mit kunstvoll verzierten Melodien und Instrumentalbegleitungen ausgestattet war. In den Koloraturen (Verzierungen) wurden die Gefühle ausgerückt.


Oratorium

Schon vor der Barockzeit wurden Stellen aus der Bibel vertont und bei Festen aufgeführt. Im Barock übernahm man musikalische Formen aus der Oper (Ouvertüre, Rezitativ, Arie) und vertonte biblische Texte damit. Oratorien wurden meistens ohne Schauspiel aufgeführt.



Fresko in der Kapelle von Schloss Rotholz (Foto: A. Prock)Die Instrumentalmusik


Im Laufe der Barockzeit entdeckte man die reine Instrumentalmusik als eigene Kunstform.


Sonate

Das italienische Wort „sonare“ heißt „klingen“, im Gegensatz zu „catare“, was „singen“ bedeutet. Sonaten sind also Klangstücke für Instrumente. Diese können für ein Instrument allein (Solosonate) oder für einige wenige Instrumente komponiert werden.


Konzert

Jeder Fürst oder König hatte Hofmusiker angestellt, die zu festlichen Gelegenheiten auftraten und die Feiern musikalisch untermalten. Damit die Musiker ihr ganzes Können unter Beweis stellen konnten, gab es bei den Instrumentalstücken solistische Abschnitte, leiste begleitet von den übrigen Instrumentalisten. Ein besonderer Reiz war der Wechsel zwischen Solostellen („solo“ bedeutet „alleine“ - ein Instrumentalist spielt alleine) und Teilen, die vom ganzen Orchester („tutti“ bedeutet „alle“) gespielt wurden. Solche Werke nennt man Konzerte.



Suite
Beliebte Tänze wurden in der Barockzeit zur sogenannten „Suite“ (eine Folge von tänzerischen Musikstücken) zusammengefasst. Eine solche Suite bestand aus folgenden Tänzen: Allemande, Courante, Sarabande, Menuett, Gigue, wobei das Menuett sicher die bekannteste Tanzform bis heute ist. Im Laufe der Barockzeit wurde die Suite überwiegend musiziert, und nicht mehr wie früher, getanzt.


Typische Barockinstrumente sind: Blockflöte, Querflöte, Oboe, Horn, Trompete, Cembalo und die Streichinstrumente (Geige, Bratsche, Cello, Kontrabass).


Hörbeispiele:

(Text Karin Pfurtscheller)