© Anton Prock 2013
Maria Theresia
Ka Regierungsübernahme
Als 1740 ihr Vater Kaiser Karl VI. unerwartet starb und es keinen männlichen Erben
gab, musste die Dreiundzwanzigjährige völlig unvorbereitet die Regierung übernehmen.
Sie war vier Jahre verheiratet und hatte schon drei Mädchen das Leben geschenkt.
In der Pragmatischen Sanktion hatte der Kaiser schon 1713 festgelegt, dass die Habsburgermonarchie
unteilbar und auch die Nachfolge in weiblicher Linie möglich ist. Damals hatten die
europäischen Staaten zustimmt. Doch nun war 1740 alles ganz anders. Bayern, Sachsen,
Spanien, Frankreich und Preußen wollten sich ihr Erbe aufteilen und marschierten
gegen Österreich. Diese Herrscherhäuser waren großteils mit den Habsburgern verwandt
oder verschwägert. Im Österreichischen Erbfolgekrieg verlor Maria Theresia die reiche
Provinz Schlesien an den Preußenkönig Friedrich II. den Großen. Unterstützung fand
sie beim ungarischen Adel, der ihr Truppen und Geld zur Verfügung stellte. 1741 wurde
sie in Pressburg zur Königin von Ungarn gekrönt. Auch England sagte Unterstützung
zu. Jedenfalls war die junge Monarchin zum Durchhalten entschlossen und konnte ihr
Erbe erfolgreich verteidigen.
1742 wählten die Kurfürsten den Wittelsbacher Karl Albrecht von Bayern zum Kaiser Karl VII. Österreichische Truppen besetzten Bayern und der neue Herrscher musste in Frankfurt ausharren. Unerwartet verstarb der drei Jahre später. Nun folgte 1745 Maria Theresias Ehemann als Kaiser Franz I. Stephan von Lothringen.