© Anton Prock 2013

Familie Habsburg







Von Herzog Rudolf IV. bis Kaiser Maximilian I.

Denkmal Tirol 600 Jahre bei Österreich am Landhausplatz in Innsbruck (Foto: A. Prock)1363 übergab die Tiroler Landesfürstin Gräfin Margarete Maultasch Tirol an den Habsburger Herzog Rudolf IV. den Stifter.

1356 regelte Kaiser Karl VI. in der Goldenen Bulle die Wahl des deutschen Königs durch die sieben Kurfürsten.  Da Rudolf nicht zu diesen gehörte, fälschte er das Privilegium Maius (großer Freiheitsbrief) und wertete Österreich dadurch auf. Er machte das Herzogtum Österreich zum Erzherzogtum, was jedoch erst unter Kaiser Friedrich III. anerkannt wurde. Grundlage bildete das Privilegium Minus von 1156, in dem Kaiser Friedrich Barbarossa Österreich von Bayern abgetrennt und zum eigenen Herzogtum erhoben hatte. Herzog Rudolf verstarb 1365 im Alter von 35 Jahren und hinterließ keine Erben.

1379 erfolgte im Teilungsvertrag von Neuberg an der Mürz eine Aufspaltung der habsburgischen Besitzungen unter den Herzögen Albrecht III. und Leopold III., wodurch zunächst zwei, ab 1406 bzw. 1411 drei Linien der Habsburger entstanden:

Herzog Albrecht V. aus der albertinischen Linie erhielt 1437 die böhmische und ungarische Königskrone und wurde 1438 deutscher König.

Im Laufe des 14. und 15. Jh. verloren die Habsburger ihre ältesten Besitzungen in der Schweiz (Stammlande) und verlagerten sich gänzlich auf die östlichen Gebiete (Erblande).Kaiser Friedrich III. - Hofkirche Innsbruck (Foto: A. Prock)

Kaiser Maximilian I. bzw. sein Vater Kaiser Friedrich III. konnte die zwei bzw. drei Linien wieder vereinen.

Kaiser Friedrich III. hatte zunächst Erbstreitigkeiten in seiner Familie zu bewältigen. Ladislaus Postumus, der letzte Erbe der albertinischen Linie, erhielt Ungarn und Böhmen. Friedrich III. nahm den jungen Ladislaus in Obhut und beanspruchte Ungarn, Böhmen und das Herzogtum Österreich. Nach dem frühen Tod von Ladislaus Postumus erhielt Friedrich zwar Ober- und Niederösterreich, nicht jedoch Böhmen und Ungarn. Die dortigen Stände wählten Gegenkönige und Friedrich konnte Böhmen und Ungarn nicht erlangen. Die Ungarn unter ihrem König Matthias Corvinus  besetzten sogar zwei Jahre lang Wien.

Friedrich war ein eher schwacher Regent, der sich nur mühsam zu Entscheidungen durchringen konnte. Er regierte jedoch mehr als ein halbes Jahrhundert und überlebte dadurch viele seiner Gegner. Er erkannte das von Herzog Rudolf IV. gefälschte Privilegium Maius an, wodurch Österreich Erzherzogtum wurde. Die Mitglieder des Hauses Habsburg trugen offizielle ab 1453  an den Titel Erzherzog bzw. Erzherzogin. Friedrich war der erste Habsburger als Kaiser.