© Anton Prock 2013

Familie Habsburg







Reformation - Gegenreformation - Osmanengefahr

Da Philipp der Schöne, Sohn von Kaiser Maximilian I. und der Maria von Burgund, noch zu Lebzeiten seines Vaters starb, traten seine Kinder Kaiser Karl V. und Kaiser Ferdinand I. die Nachfolge an. Karl übernahm das spanische Erbe seiner Mutter, Ferdinand die österreichischen Lande. Unter ihnen entstanden zwei Linien der Habsburger:

BauernkriegeBeide Brüder erlebten sehr unruhige Zeiten. Der deutsche Mönch Martin Luther hatte auf die gravierenden Missstände in der katholischen Kirche hingewiesen und Erneuerungen gefordert. Man spricht von der Zeit der Reformation, in der als neue religiöse Bewegung die Protestanten entstanden, die den Papst als Oberhaupt nicht anerkannten. Die folgenden Religionskriege zogen sich über lange Zeit hin. Dazu kamen die Bauernkriege, in denen die Bauern soziale und politische Besserstellungen forderten.  

Die Habsburger waren katholisch und verteidigten ihren Glauben im Zuge der Gegenreformation. Entscheidend für die Neuerungen in der katholischen Kirche war das Konzil von Trient (1545-1563). Allerdings musste Kaiser Karl V. den Protestanten Zugeständnisse machen.

1526 fielen Böhmen und Ungarn durch Heirat an die Habsburger und blieben es bis 1918.

Eine weitere Bedrohung stellten die Osmanen dar, welche die Balkanhalbinsel unter ihre Herrschaft brachten und gegen Mitteleuropa zogen. 1529 und 1683 belagerten die Osmanen Wien, konnten jedoch zurückgedrängt werden.

Hradschin (Burg und St.-Veitsdom) in PragAls Kaiser folgte Maximilian II. seinem  Vater Ferdinand I. Maximilians Sohn Kaiser Rudolf II. war ein Sonderling und verlegte seine Residenz von Wien nach Prag, wo er sich seinen Hobbys wie Astronomie, Astrologie, Magie, Alchemie u. a. widmete. In seine Regierung fällt der berühmte „Bruderzwist im Hause Habsburg“, der Streit mit seinem Bruder Matthias. Rudolf entmachtete seinen Bruder langsam und ging nach dessen Tod 1612 als Kaiser Rudolf II. in die Geschichte ein.

In die Regierungszeit Kaiser Ferdinands II. fällt der Beginn des Dreißigjährigen Krieges. Der Kaiser ging rigoros gegen Teile des böhmischen Adels vor, die sich gegen ihn stellten. Rund 150.000 Protestanten mussten das Land verlassen. Deutschland wurde schwer verwüstet. Kaiser Ferdinand III. führte 1648 die Friedensverhandlungen, in denen die Habsburger stark an Prestige und Einfluss in Deutschland verloren.