© Anton Prock 2013

Die Kinder Maria Theresias




                       Erzherzog Maximilian

                        (1756-1801)


Erzherzog Maximilian (Hofburg Innsbruck, BHÖ/Foto: Bunge)Maria Theresias sechzehnte und letzte Geburt war auch ihre schwierigste. Maximilian wirkte verschlossen, weshalb Maria Theresia die geistliche Laufbahn für ihn bestimmte. 1769 wurde er Koadjutor seines Onkels Karl von Lothringen, der Hochmeister des Deutschen Ordens war. Als solcher durfte er nicht heiraten. Aber Maximilian sollte gleichzeitig Statthalter in Ungarn werden. Er fügte sich den Wünschen seiner Mutter, fühlte sich jedoch stark benachteiligt.


Sein Bruder Kaiser Joseph II. sorgte für eine militärische Ausbildung, die Maximilian für seine Statthalterschaft benötigte. Maximilian fand Gefallen daran, trieb Sport, nahm ab und fühlte sich allgemein viel wohler. Als er im Bayerischen Erbfolgekrieg mit Joseph an die Front zog, trat er mutig und tapfer auf und hatte dadurch persönliche Erfolge. Doch dann bekam er plötzlich heftigesErzherzog Maximilian (Hofburg Innsbruck, BHÖ, Foto: A. Prock) Fieber und wurde immer schwächer. Er litte an ständigen Schwächeanfällen und Melancholie. Unter beiden Knien bildete sich eine Geschwulst, was das Ende seiner militärischen Laufbahn bedeutete, die ihm so gut getan hatte.


Maria Theresia half mit Geld nach, dass ihr jüngster Sohn 1784 dem Kölner Fürstbischof nachfolgte. Maximilian erhielt die Priesterweihe und regierte seine Gebiete von Bonn aus im Sinne der Aufklärung. Er war nicht nur geistlicher, sondern auch weltlicher Landesherr und führte die Regierung selbst. In dieser Zeit nahm er immer stärker zu und brachte es zu enormem Übergewicht. Er war sehr am Musikleben interessiert und ermöglichte dem aus ärmlichen Verhältnissen stammenden Ludwig van Beethoven ein Ausbildung bei Joseph Haydn in Wien.


Mit der Besetzung des Kurfürstentums Köln durch die Franzosen im Jahre 1794 musste Kurfürst Maximilian nach Wien flüchten. Dort konnte er jedoch das Bett kaum mehr verlassen. Er war extrem fett, litt an Wassersucht und Depressionen und konnte sich fast nicht mehr bewegen. 1801 verstarb er nach einigen qualvollen Jahren.