© Anton Prock 2013
Maria Theresia
Loth
K
Der
Ka Letzte Lebensjahre und Tod
Einen tiefen Einschnitt erfuhr ihr Leben mit dem Tod ihres Gatten in Innsbruck im
Jahre 1765. Sie trug darauf nur noch schwarze Witwentracht, verschenkte ihren Schmuck,
schnitt sich das blonde Haar ab und zog sich aus dem Hofleben zurück. Aus der lebenslustigen
Frau, die gerne auf unterhaltsame Veranstaltungen ging, war eine ruhige und einsame
Witwe geworden. Die meisten Kinder waren inzwischen auch ihre eigenen Wege gegangen,
allerdings stand sie fast mit allen in intensivem Briefverkehr und gab ihnen auf
diesem Weg weiterhin ihre mütterlichen Ratschläge und Verhaltensregeln. Aufrund ihrer
Körperfülle hatte sie Probleme sich zu bewegen. Ihr Gedächtnis ließ nach und sie
hörte immer schlechter. 1767 erkrankte sie an den Pocken, konnte sich jedoch bald
wieder erholen.
Ab 1765 war ihr ältester Sohn Kaiser Joseph II. ihr Mitregent. Beide verstanden sich
nicht gut, es gab ständig Auseinandersetzungen und Meinungsverschiedenheiten. Meist
musste Joseph nachgeben. So war die Monarchin in ihren Reformen und Entscheidungen
stark vom Katholizismus barocker Art geprägt, während Joseph schon im Sinne der Aufklärung
dachte.
Anfang November 1780 verbrachte sie noch einen Spätherbsttag in Schönbrunn, wo ihre Tochter Maria Christine und deren Ehemann Albert von Sachsen-Teschen eine prächtige Jagd veranstalteten. Diese Jagd wurde ihr jedoch zum Verhängnis. Sie erkrankte zunächst an einer harmlosen Erkältung, die jedoch bald ernsthafter wurde. Am 29. November 1780 verstarb sie.
Ihr Leichnam wurde nach alter Tradition geöffnet, das Herz in einen silbernen Becher und die Eingeweide in einen kleinen Kessel gegeben. Anschließend wurde sie einbalsamiert. Am 4. Dezember 1780 erfolgte die Bestattung in der Kapuzinergruft.