© Anton Prock 2013

Österreich im 18. Jahrhundert


K

Der


Österreich im 18. Jahrhundert



Frankreich - Gefahr im Westen

König Ludwig XIV. von Frankreich (KHM, Wien)König Ludwig XIV. von Frankreich, geboren  1638, regierte von 1643 bis 1715, mehr als 70 Jahre. In der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts fachten seine Expansionsgelüste immer wieder Konflikte mit den Habsburgern an. Zunächst waren seine Ziele Gebiete in den Spanischen und den nördlichen Niederlanden. Später dachte er an eine Abrundung seiner östlichen Grenzen bis zum Rhein hin. Seine Operationen in Lothringen führten zu einem Reichskrieg, der erst 1679 beendet wurde.

1688 marschierte der König über den Rhein und stellte aufgrund der Ehe seines Bruders mit Liselotte von der Pfalz Erbansprüche auf deren Heimat, als die dort regierende Pfalz-Simmersche Linie der Wittelsbacher ausstarb. Die Folge war der Pfälzische Erbfolgekrieg. Ludwig eroberte Straßburg und zerstörte Heidelberg, Mannheim und Worms. Das führte zu einem Bündnis der Reichsstädte mit den Habsburgern. Der von 1688 bis 1697 stattfindende Krieg gegen Frankreich wurde mit dessen Niederlage und dem Frieden von Rijswijk beendet. Ludwig konnte jedoch das Elsass einschließlich Straßburg behalten. Die Habsburger wurden in diesen Krieg direkt hineingezogen, da sie ja auch den Kaiser des Heiligen Römischen Reiches stellten.

Frankreich sah sich zudem von den Habsburgern eingekreist - im Norden die Österreichischen Niederlande, im Osten das Heilige Römische Reich, im Süden Spanien mit der dortigen Linie der Habsburger. Im Spanischen Erbfolgekrieg standenSchloss Versailles bei Paris (Foto A. Prock) sich Frankreich und Österreich mit ihren jeweiligen Verbündeten direkt gegenüber.

Bis in die Zeit Maria Theresias war Frankreich als Feind der Habsburger darauf bedacht, dass Österreich als europäische Großmacht nicht zu mächtig wurde. Zudem war Frankreich mit Preußen, dem Erzfeind Österreichs, verbündet. Erst unter Maria Theresias fand ein Gesinnungswechsel statt, der zu einem Bündnis mit Frankreich führte. Die Monarchin vertiefte dieses Bündnis durch die Hochzeit ihrer Tochter Maria Antonia (Marie Antoinette) mit dem französischen König Ludwig XVI.