© Anton Prock 2013
Kaiser Joseph II.
Familie und Alltag
Von seiner eigenen Familie hielt er wenig. Nach dem Tod seiner Mutter 1780 begann er seine engen Verwandten vom Hof zu verbannen und sogar aus Wien zu entfernen. Seine Schwester Maria Christina musste mit ihrem Mann als Statthalterin der Österreichischen Niederlande nach Brüssel gehen, Maria Anna wurde Äbtissin im Kloster der Elisbethinerinnen in Klagenfurt und Maria Elisabeth erste und einzige Äbtissin im Damenstift in Innsbruck.
So schnell wie möglich änderte er den Wiener Hof, wie er unter seiner Mutter bestanden hatte, und verkleinerte ihn stark. Enge Freunde hatte der Kaiser nicht, grundsätzlich lebte er sehr zurückgezogen.
Sein Tagesablauf war streng geordnet und straff eingeteilt. Vom frühen Morgen bis zum späten Abend war sein Tag mit Arbeit und Verpflichtungen ausgefüllt. Joseph wohnte und residierte in der Wiener Hofburg. In seinem Sommersitz Schloss Laxenburg, das von einem herrlichen Park umgegen war, konnte er sich erholen. Dort ging er auch manchmal jagen. Schloss Schönbrunn benutzte er, im Gegensatz zu seiner Mutter, kaum, er fühlte sich dort nicht wohl.