© Anton Prock 2013

Österreich im 18. Jahrhundert


K

Der




Die Aufklärung (ca. 1720-ca. 1785)





Die Aufklärung ist eine Denkrichtung in Europa ab dem Ende des 17. Jh., welche die Gesellschaft gravierend verändern sollte. Ansätze sind schon bei Maria Theresia sichtbar, als der große Aufklärer gilt jedoch ihr ältester Sohn und Nachfolger Kaiser Joseph II.

In der Neuzeit wurde das Mittelalter als eine Epoche der Dunkelheit und des Aberglaubens angesehen. Europa war im 17. Jh. politisch vom Absolutismus, der uneingeschränkten Herrschaft eines Fürsten, geprägt. Jeder Mensch war in einen bestimmten Stand hineingeboren und konnte diesen nicht verlassen.  An der Spitze der Gesellschaft stand der regierende Fürst. Unter ihm waren der Adel und die Geistlichkeit, die zwar politisch entmachtet waren, aber Steuerfreiheit genossen und Grundherrschaft besaßen. Dem Bürgertum ging es wirtschaftlich nicht schlecht, doch politisch durfte es nicht mitreden. Die große Masse der Bevölkerung waren die unfreien Bauern, sie mussten hart arbeiten sowie Steuern und Abgaben für den Staat bezahlen. Ihr Schicksal wurde als gottgewollt angesehen.

Im 18. Jh. forderten gebildete  Bürger und der Adel Änderungen in der Gesellschaft. Der menschliche Verstand, und damit verbunden die Vernunft, sollten das Denken prägen. Vieles wurde in Frage gestellt und sollte geändert werden. So kam der Ruf nach Freiheit statt Absolutismus, Gleichheit aller Menschen, Befreiung der Bauern und der Sklaven, Toleranz in religiösen und anderen Belangen auf. Jegliche Art von Unterdrückung sollte beendet werden. Wichtig waren dafür jedoch die Bildung und Erziehung des Einzelnen. Durch wissenschaftliche Erkenntnisse sollten die Vorurteile und der Aberglaube des Mittelalters überwunden werden.

Zentrale Punkte der Aufklärung waren die Gewaltenteilung (gesetzgebende Gewalt - Legislative, ausführende Gewalt - Exekutive, Recht sprechende Gewalt - Judikative), die allgemeine Schulpflicht, Ideen der Religionsfreiheit und die Entwicklung der Menschenrechte. Bedeutende Aufklärer waren der Philosoph Immanuel Kant und der Dichter Gotthold Ephraim Lessing.

Aufklärung ist der Ausgang des Menschen aus seiner selbst verschuldeten Unmündikgeit. Unmündigkeit ist das Unvermögen, sich seines Verstandes ohne Leitung eines anderen zu bedienen. (Immanuel Kant, 1784)